MPV im Terminal nutzen – Videos streamen auf die nerdige Art
MPV ist ein schlanker, vielseitiger Mediaplayer, der eigentlich aus der Welt von MPlayer und mplayer2 stammt. Heute ist MPV ein ziemlich starkes Tool unter anderem für alle, die Videos oder Musik auf der Kommandozeile abspielen möchten – oder einfach keine Lust auf überladene Player mit zehn Symbolleisten haben.
Normalerweise wird MPV auf Desktops verwendet, um Videos komfortabel in einem eigenen Fenster wiederzugeben – sei es mit Maus oder Tastatur.
Aber jetzt kommt’s: Ich wollte mal wissen, wie sich MPV direkt im Terminal verhält. Total sinnfrei? Vielleicht. Aber auch irgendwie charmant – und teilweise sogar praktisch.
🧪 MPV im Terminal verwenden – warum zur Hölle?
Ich geb’s zu: Wirklich produktiv ist das nicht. Aber es macht Spaß. Und: Manchmal will man einfach nur kurz in ein Video-File reinschauen, um z. B. den richtigen Clip zu finden. Da ist es schon irgendwie cool, wenn man MPV direkt im Terminal starten kann, ohne dass gleich ein Video-Fenster aufploppt.
Die ganz Mutigen (so wie ich 😅) können sich das Video sogar als ASCII-Art direkt im Terminal anzeigen lassen – per -vo tct
.
Was allerdings nicht funktioniert, ist die Tonwiedergabe über SSH. Auch wenn du – wie ich – einen X-Server am Laufen hast, bekommst du trotzdem keinen Ton. X11 überträgt nur das Bild, aber kein Audio. Heißt: Fürs „mal kurz reinschauen“ taugt es – aber Musik oder echte Filmabende sind damit nicht drin 😉
🖥️ Installation unter Ubuntu
Wenn MPV noch nicht installiert ist, einfach mit folgendem Befehl nachholen:
sudo apt update && sudo apt install mpv
Das dauert nicht lange und funktioniert ab Ubuntu 20.04 aufwärts ohne Umwege.
💡 Erste Schritte: MPV starten
Gibst du einfach mpv
im Terminal ein, siehst du erst mal eine Info-Übersicht:
mpv 0.37.0 Copyright © 2000-2023 mpv/MPlayer/mplayer2 projects libplacebo version: v6.338.2 FFmpeg version: 6.1.1-3ubuntu5 FFmpeg library versions: libavutil 58.29.100 libavcodec 60.31.102 libavformat 60.16.100 libswscale 7.5.100 libavfilter 9.12.100 libswresample 4.12.100 Usage: mpv [options] [url|path/]filename Basic options: --start=<time> seek to given (percent, seconds, or hh:mm:ss) position --no-audio do not play sound --no-video do not play video --fs fullscreen playback --sub-file=<file> specify subtitle file to use --playlist=<file> specify playlist file --list-options list all mpv options --h=<string> print options which contain the given string in their name
Das ist quasi die Mini-Hilfe – sie zeigt dir die wichtigsten Optionen, die du mitgeben kannst.
🎬 Video als ASCII im Terminal abspielen
Jetzt wird’s spannend. Mit folgendem Befehl kannst du ein Video direkt im Terminal anzeigen lassen:
mpv -vo=tct "deine-film-datei.mp4"
🔍 Was passiert da genau?
-vo=tct
sagt MPV, dass es den Video Output (vo) über den Treibertct
machen soll. Das ist eine Art ASCII-Ausgabe direkt im Terminal. Ganz ehrlich? Mehr Spielerei als ernsthafte Nutzung – aber genau deshalb hab ich’s ausprobiert.
Das Video wird nun direkt im Terminal wiedergegeben – pixelig, monochrom und nostalgisch. Aber hey, du erkennst zumindest grob, was passiert. Perfekt, wenn du gerade im SSH-Terminal bist und „mal kurz reinschauen“ willst. (Oder wenn du deinen Kollegen zeigen willst, wie unnötig cool Linux sein kann.)
🛈 Hinweis: Das Video wird im Asciinema nur ganz kurz angespielt – die Aufnahme wurde nach wenigen Sekunden schon über 60 MB groß. Da diese Daten bei jedem Aufruf vom Client geladen werden, habe ich bewusst nur einen kurzen Ausschnitt gezeigt.
📌 Fazit: Muss man nicht – kann man aber!
MPV im Terminal ist ehrlich gesagt nichts, was du „unbedingt“ brauchst – besonders nicht auf einem Server. Aber genau das macht’s so sympathisch: Es ist da, funktioniert, und macht sogar Spaß.
Wenn du ein bisschen nerdig unterwegs bist (so wie ich), probier es ruhig mal aus.
Für Desktop-Nutzer oder leichte Systeme ohne grafische Oberfläche ist MPV jedenfalls eine verdammt gute Alternative.
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