Terminal aufgemotzt: Warum ich Oh My Zsh nutze

Ich habe das Tool Oh My Zsh im Jahr 2021 kennengelernt. Ein ehemaliger Arbeitskollege hatte mir damals den Tipp gegeben. Ich war zu der Zeit noch ziemlich neu in der Linux-Welt, und ganz ehrlich: Am Anfang war alles neu für mich. Dementsprechend war ich froh, dass ich Oh My Zsh so früh entdeckt habe. Die bunte Shell, die praktischen Git-Infos in der Prompt und die kleinen Shortcuts haben mir den Einstieg wirklich erleichtert. Besonders die Autovervollständigung war Gold wert – sie hat mir viele Befehle erspart, die ich sonst mühsam hätte nachschlagen bzw. suchen müssen. Heute läuft Oh My Zsh auf fast all meinen Systemen.

🔍 Was ist Oh My Zsh?

Oh My Zsh ist ein Framework für die Zsh-Shell. Es erweitert sie um sinnvolle Funktionen, visuelle Verbesserungen und Plugins. Die Shell fühlt sich damit einfach moderner an – und du merkst schnell, dass du produktiver arbeitest. Ob du im Terminal Code testest, Systemwartung machst oder einfach nur Git-Commits schreibst – alles wird ein bisschen angenehmer.

⚙️ Voraussetzungen

Bevor’s losgeht, musst du sicherstellen, dass Zsh installiert ist:

sudo apt install zsh git curl

Mit zsh --version kannst du prüfen, ob alles passt. Empfohlen ist Version 5.0.8 oder neuer. Außerdem brauchst du git und curl oder wget.

🚀 Installation mit einem Befehl

Die Installation ist einfach. Ich nutze meistens diesen Befehl:

sh -c "$(curl -fsSL https://raw.githubusercontent.com/ohmyzsh/ohmyzsh/master/tools/install.sh)"

Danach findest du im Home-Verzeichnis eine neue .zshrc – deine bisherige wird ggf. als .zshrc.pre-oh-my-zsh gesichert.

💡 Alternativ kannst du dir das Skript auch vorher anschauen:

wget https://raw.githubusercontent.com/ohmyzsh/ohmyzsh/master/tools/install.sh
sh install.sh

🧩 Plugins: Kleine Helfer, große Wirkung

Die größte Stärke von Oh My Zsh sind für mich die Plugins. Damit kannst du deine Shell auf deinen Workflow zuschneiden – egal ob du viel mit Git arbeitest, Docker nutzt oder Python-Projekte verwaltest.

Hier sind fünf Plugins, die ich besonders empfehlen kann:

🔧 git

Ein Klassiker. Das Plugin bringt unzählige Shortcuts mit, z. B. gst für git status oder gco für git checkout. Gerade bei täglichen Git-Workflows ein echter Zeitgewinn.

🐳 docker

Perfekt für alle, die regelmäßig mit Containern arbeiten. Es bietet sowohl Auto-Completion als auch hilfreiche Aliase wie dcu für docker-compose up.

📦 npm

Dieses Plugin bringt nützliche Shortcuts für npm mit – ideal für Node.js-Entwickler. Zum Beispiel npmg für npm install -g oder npml für eine schnelle Paketliste.

🧠 history-substring-search

Erweitert deine Pfeiltasten-Navigation: Du kannst Teile alter Befehle eingeben und mit ↑ oder ↓ passende Einträge aus der History durchgehen.

🕵️ z

Ein Tool zum blitzschnellen Wechseln zwischen häufig genutzten Verzeichnissen. Einfach z projektname eingeben – und du bist da.

Weitere nützliche Plugins sind z. B. sudo (doppelt Esc drücken, um den letzten Befehl mit sudo erneut auszuführen), fzf, themes, docker-compose, alias-finder, colorize und viele mehr. Eine komplette Übersicht findest du in der offiziellen Plugin-Doku.

🎨 Themes: Mach dein Terminal schöner

Oh My Zsh bringt unglaublich viele Themes mit. Das Standard-Theme heißt robbyrussell – ein schlichtes und einfaches Theme. Wer es etwas auffälliger mag, probiert z. B. agnoster, avit oder powerlevel10k.

In deiner .zshrc findest du diese Zeile:

ZSH_THEME="robbyrussell"

Einfach den Namen des gewünschten Themes eintragen – und mit source ~/.zshrc neu laden.

👉 Die große Übersicht mit Screenshots findest du hier:
https://github.com/ohmyzsh/ohmyzsh/wiki/Themes

Einige Themes benötigen Nerd-Fonts oder Powerline-Fonts – ohne sie wirken manche Symbole „kaputt“. Also am besten gleich mitinstallieren.

Du willst Abwechslung? Dann:

ZSH_THEME="random"

Oder gezielt rotieren:

ZSH_THEME_RANDOM_CANDIDATES=("agnoster" "avit" "robbyrussell")

🔗 Noch mehr entdecken

Die offizielle GitHub-Seite ist wirklich gut gepflegt und bietet weitere Infos, Tipps und Hinweise zu Community-Themes und Plugin-Beiträgen:
👉 https://github.com/ohmyzsh/ohmyzsh

Falls du also das Gefühl hast, deine Bash ist ein bisschen eingerostet – gib Oh My Zsh eine Chance. Vielleicht wirst du sie auch auf jedem System haben wollen. So wie ich.

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